Das war nicht geplant, aber Kurashiki ist zu meiner zweiten Heimat geworden (─‿‿─). Eine Stadt im westlichen Herzen Japans, die mir zugegeben vor einem Jahr noch kein Begriff war. Was zurückblickend sehr Schade ist (;_・). Deshalb lasst mich euch heute, und in ein paar weiteren Beiträgen zeigen was genau Kurashiki so besonders macht.

Kurashiki ist mit 500.000 Einwohnern wahrscheinlich größer als man erstmal denkt. Die Stadt ist von Osaka gerade mal 80 Minuten mit dem Shinkansen entfernt, liegt auf halber Strecke nach Hiroshima, und bietet viele Aktivitäten die sich perfekt für einen Tagesausflug eignen. Auch wenn ihr einen längeren Trip in die Präfekturen von Shigoku oder Kyushu plant, lohnt es sich zumindest einen kurzen Stop in Kurashiki zumachen. 

Beginnen möchte ich mit dem wunderschönen Altstadtviertel Bikan. Der Stadtteil ist berühmt für sein gut erhaltenes Kanalsystem, dass schon etwas an ein japanisches Venedig erinnert. Die Altstadt bietet zahllose süße Cafes, Restaurants, und sogar ein Manga-Museum ist dort versteckt. Bikan ist perfekt für einen Tages Ausflug geeignet, da es zu Fuß vom Bahnhof keine 10 Minuten entfernt ist.

Zwar gibt es eine Shinkansen Anbindung, aber nur der (langsame) Sanyo Shinkansen macht in Shin-Kurashiki halt. Es ist einfacher eine 15 Minuten Fahrt mit dem lokalen Zug von Okayama zunehmen.

Wenn ihr einen kurzen Abstecher an den Hinterausgang des Bahnhof macht findet ihr auch einen sehr hübschen Glockenturm … mit Wikinger xD. Don’t ask me was die bärtigen Herren dort machen ^^;.  

Unmittelbar hinter dem Glockenturm ist ein großes Einkaufszentrum, wo auch direkt hinter der Eingangstür ein Shonen Jump Store zu finden ist. Natürlich inklusiver gut gepflegter JoJo Ecke (੭๑╹ꇴ╹๑)੭.

Haltet ihr euch aber Richtung Hauptausgang des Bahnhofs, gelangt ihr nach einem kurzem Fußmarsch zu Shibuya … ähh … Kurashiki Crossing, was auch gleichzeitig den Anfang von Bikan kennzeichnet.

Der Star der Altstadt ist unverkennbar der Kanal aus der Edo Zeit. Natürlich lässt sich dieser auch mit einer Gondel befahren. Doch trotz solch einer Attraktionen, ist das Viertel nicht mit Touristen überlaufen, und lädt zu einem entspannten Spaziergang ein.

Am Kanal entlang findet man nicht nur schöne alte klassische japanische Häuser, sondern auch ein weiteres Wahrzeichen von Kurashiki,  alte Reis-Lagerhäuser mit sehr ungewöhnlichen blauen Kacheln. Von diesen Gebäuden hat Kurashiki auch seinen Namen bekommen, was übersetzt ungefähr „Lagerhäuser Stadt“ bedeutet.

Kuramoni Chan das Maskottchen von Kurashiki trägt diese blau Kachelmuster sogar als Hose.Doch Häuser sind nicht das einzige was blau ist in dieser Stadt 💙. Kurashiki ist die Jeans-Hauptstadt von Japan! Eine weitere Sache die man wohl nicht unbedingt sofort mit Japan in Verbindung bringen würde, aber Boi, sind die stolz auf ihr Denim. Dazu muss ich aber sagen, dass sie Altstadt nur eine Jeans-Straße hat. Der wirklich Schmelzkessel ist in einem anderen Stadtteil namens Kojima, doch das behalte ich mir für einen weiteren Artikel auf (〃’▽’〃). Und es ist wirklich so gut wie alles blau in Kurashiki, es gibt sogar blaues Bier 💙.

 Es lohnt sich aber auch die vielen anderen kleinen Gassen zu erkunden.Euer Weeb-Herz wird entzückt sein wie viele auf den ersten Blick unscheinbare Läden, Artikel aus eigener Herstellung mit offizieller Animu-Lizenz anbieten, die es nur hier gibt. Wie zum Beispiel dieser süße kleine Shop, der ausschließlich klassischen japanischen Haarschmuck verkauft, aber auch Pokemon Haarnadeln im Angebot hat (*°o°*).

Falls ihr im Frühling oder Sommer Kurashiki einen Besuch abstatten möchtet müsst ihr den Ivy Square besuchen. Eine wunderschön magischer Garten in mitten von den vielen Lagerhäusern die mit Efeu zugewachsen sind. In der Anlage befindet sich auch ein großer Omiyage Shop indem ihr viele regionale Artikel erstehen könnt, die sich perfekt als Mitbringsel eigenen.

Es kann aber auch seinen Reiz haben den Ivy Square im Winter zu besuchen. Allerdings solltet ihr den „Alice im Wunderland Garten“ im Kopf besser schon mal gegen eine creepy Halloween Attraktion austauschen (´⊙ω⊙`).


 

Ich staunte nicht schlecht, als ich meiner Freundin ein pinkes Candy Candy Curry im Omiyage Shop vom Ivy Square zeigte, und sie erwidertete nur „natürlich, hier ist ein Yumiko Igarashi Museum um die Ecke. Ich nur „WTF?! REALLY (๑°0°๑)?!“.
Das ist so ein generelles Problem mit den scouten von Sehenswürdigkeiten was ich in letzter Zeit immer deutlicher bemerke  (╯︵╰,) … man verlässt sich doch zu sehr auf die Japan-Guide, oder TripAdvisor  Ranglisten von „normalo“ Touristen. Wenn dann mal ein Manga-Museum nicht den Nerv der Zielgruppe trifft, übersieht man eine must-see Attraktion die nur mit 3 Sternen auf Platz 52 landet. Es ist nichts anderes als mit Reviews zu Filmen oder Games, klar ist es am einfachsten die einschlägigen Seiten zu besuchen, aber wenn etwas speziellere Interessen hat verpasst mit dieser bequeme Art sehr viel.

Anyway, wenn euch Yumiko Igarashi kein Begriff sein sollte, über ein Cover von Georgie seit ihr sicher schon mal gestolpert. Sie zeichnete Ende der Siebziger viele populäre Mangas für Mädchen wie My Angel, oder Candy Candy. Ende der Achtziger wechselte sie ihren Stiel zu romantische Geschichten für jung gebliebene erwachsene Frauen. Das Museum zeigt einen großen Auszug ihrer Zeichnungen, und es sind auch viele Werke zu sehen die speziell für Kurashiki gemacht wurden.

Das gesamte Museum ist so cute wie Ribbon Chan 🎀. Kurz gesagt wenn ihr mit Rüschen besetzte Kleider, Schleifchen in allen Farben des Regenbogen steht, und von romantischen Kitsch nicht genug bekommen könnt, ist dieses Museum der pastellfarbene Himmel ヽ(;▽;)ノ.

Das passende Prinzessinnen Cafe darf selbstverständlich im Eingang des Museums nicht fehlen.

Doch es wird noch besser (^ω^). Für zusätzliche 1000Yen kann jede Prinzessin in zahllose verschnörkelte Traumkleider schlüpfen. Bei den Kleidern bleibt es aber nicht, es stehen unzählige Accessoires, und Perücken zum kombinieren bereit. Vor 5 verschiedenen Fotoboxen, und einem Purikura Automaten darf man dann für eine halbe Stunde nach Herzenslust Selfies machen. Wer etwas mehr zahlt kann sogar ein Kleid bei schönen Wetter leihen, um damit durch die schöne Altstadt zu wandeln.

 

Für einen netten Nachmittags Tee, ein leckeres Mittagessen, oder ein romantisches Abendessen kann ich auch gerne ein paar kulinarische Tipps geben. Ganz generell Okayama ist für sein Obst berühmt, also mit einem Dessert fallt ihr nie auf die Nase ლ(´ڡ`ლ).

Sehr zentral ist das Cafe Miyake Shouten gelegen. Das Cafe ist im gemütlichen Showa Style der japanischen Sechziger gehalten. Für leckeren Kuchen, oder Parfaits ist das genau die richtige Anlaufstelle. Das Curry ist auch sehr zu empfehlen, und es gibt ein englisches Menü. 

Soba Trattoria Takenoya ist ein äußerst stielvolles Soba Restaurant. Kurios ist das so gut wie alle dort angeboten Speisen etwas mit den kalten Nudeln zu tun haben, so gibt es zum Beispiel einen Matcha Tee der mit dem Wasser gemacht ist in dem die Nudeln gekocht wurden. Man beachte auch die Karte oder die Untersetzter, alles ist Kurashiki typisch aus Jeans geferigt. 

Ich liebe Fusion Küche, die sich traut manche feste Regeln zu brechen, und etwas neues ungewöhnliches zu probieren. Vielleicht ist deswegen auch Mokuan mein absolutes Lieblings Restaurant in Kurashiki. Wer mal ein Salat-Parfait, Tomaten Tonkatsu Fondue, oder eine Krokette in Hasenform mit Omurice gefüllt probieren möchte ist hier genau richtig. Die Einrichtung ist zeitlos schön, und wenn man am Wochenende kommt, hat man gute Chancen das es Live Jazz Musik gibt. Einziger Wermutstropfen, hier gibt es kein englisches Menü, oder Bilder in der Speisekarte. 

In die Kategorie einfaches Essen auf Perfektion gekocht fällt das Miso-Katsu Restaurant Umenoki. Es liegt direkt auf der Straße vom Bahnhof in die Altstadt. Im Gegensatz zum Tonkatsu was man normal serviert bekommt, sind die Schnitzel nicht in Scheiben geschnitten, sondern als Mini Version im ganzen frittiert. Die Soße die dazu serviert wird rundet das Ganze ab. Eine englische Karte gibt es zwar nicht, aber es stehen nur drei Gerichte zur Auswahl, und diese sind wie gewohnt bebildert. 
 

 
Es ist immer etwas problematisch wenn in Japan um 17:00 so gut wie jede Attraktion seine Pforten schließt, man aber nicht gleich direkt zum Abendessen übergehen möchte. Wieso nicht einfach mal die Zeit in einer chilligen Bar wie Antica totschlagen? Die Location ist direkt in einem Hinterhof der Altstadt versteckt. Die Drinks sind gut, die Sitzmöglichkeiten bequem, und die Speisekarte ist mit Bildern Filmklassikern verschönert. 

Ich hoffe ich konnte eure Lust für Kurashiki entzünden. Wie zu Beginn erwähnt wird das nicht der letzte Artikel über diese charmante Stadt von mir sein (´∀`)♡. Wenn ihr mehr mehr solcher Reisetipps zu anderen Städten wollt, meldet euch einfach in den Comments.
Author Idolmeister
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