Einige von uns haben mehr oder weniger lange in Japan gelebt und wundern sich nach einiger Zeit, warum man plötzlich als nicht-kompatibel angesehen wird. Sei es bei großen Entscheidungen oder auch bei den Kleinigkeiten des täglichen Lebens. Selbst fällt einem natürlich nichts auf…

Falls eine eines der ug. Symptome auftritt, solltet Ihr Euch ein paar Gedanken machen:

1. Wenn man sich am Telefon beim Gespräch beugt
2. Wenn es selbstverständlich ist, einen 100-Euro-Schein in einem Getränkeautomaten zu schieben
3. Wenn Dosenkaffee beginnt, wunderbar zu schmecken
4. Wenn man denkt, dass Tiere weinen
5. Wenn es cool erscheint, in der „Japanese Only“-Schlange am Flughafen zu stehen

6. Wenn das beste am nyapanischen TV die Werbung ist
7. Wenn man denkt, dass nasse Regenschirme Kondome brauchen
8. Wenn es normal erscheint, dass Ware vier Schichten Umverpackung brauchen
9. Wenn im Zug ein anderer Ausländer zusteigt und man daran denke, dass nun die Harmonie gestört wurde
10. Wenn man beim Blick aus dem Fenster feststellt, dass es draußen so grün ist und nicht so zu betoniert

11. Wenn man beim Fotografieren unbedingt „peace“ zeigen muss.
12. Wenn die Knöpfe für Öffnen und Schließen im Aufzug nicht auffindbar sind, weil sie auf Englisch stehen
13. Wenn man schweißüberströmt den Zug erwischt, weil in den nächsten 90 Sekunden garantiert keiner mehr kommt
14. Wenn einzeln verpackte Kartoffeln im Supermarkt eine Selbstverständlichkeit sind
15. Wenn man sich wundert, warum die Tür eines Taxis daheim nicht automatisch aufgeht

16. Wenn man denkt, dass man nichts gegen überlaute Parteienwerbung auf der Straße tun kann
17. Wenn die grüne Ampel auf einmal zu blau wird
18. Wenn Schweinefett als Zutat beim Brot als Weichmacher plausibel erscheint
19. Wenn der Servicerudel, der einen auf einer Tankstelle überfällt, eine Selbstverständlichkeit ist
20. Wenn man nach der Rückkehr beim Umtrunk jedem Nachbar Bier einschenkt

21. Wenn man Budweiser trinkt und sich dabei als weltoffen empfindet
22. Wenn Nattô in allen Variationen genießbar erscheint
23. Wenn man in einer vollen Bahn sich auf noch einen so engen Platz setzen will
24. Wenn das Gegenteil von weiß rot ist
25. Wenn man sicher sein kann, dass in einer Bar eine noch so teure Flasche Whisky dem Master anvertraut werden kann

26. Wenn man die wichtigsten Jahreszahlen sich nur noch in Shôwa und Heisei merken kann
27. Wenn es normal ist, den Kopf in eine fremde Wohnung zu stecken und sich nach jemandes Anwesenheit zu erkundigen
28. Wenn man beim Gespräch mit einem Ausländer sich nach dessen Aufenthaltsdauer erkundigt, um den Status festzulegen
29. Wenn der Unterschied diverser Reissorten schmeckbar wird
30. Wenn man denkt, dass auf einer zweispurigen Straße die linke Spur zum Parkieren gedacht ist

31. Wenn man beim „nein“-sagen beide Arme kreuzt
32. Wenn „drive“ zu einer Freizeitbeschäftigung wird
33. Wenn die Sonntag im Dezember zum Nüchternwerden von Bônenkai bestimmt sind
34. Wenn „ganbaru“ zum meistgebrauchten Wort wird
35. Wenn die Hälfte des Koffers mit Mitbringsel bestimmt ist

36. Wenn man ein beklemmendes Gefühl verspürt, wenn in einer Kneipe zu viele Ausländer sich versammeln
37. Wenn man beginnt, Wörter mit einem Lineal zu unterstreichen
38. Wenn man den Fahrplan studiert, um nicht mit dem Shinkansen zu fahren
39. Wenn es nicht mehr lustig ist, neuen Ausländern alles über Japan zu erzählen
40. Wenn eine rote Ampel bedeutet, dass noch fünf Fahrzeuge über die Kreuzung fahren dürfen

41. Wenn auf der Straße die Anwesenheit eines Ausländers die Harmonie bricht, aber die eigene es nicht tut
42. Wenn man denkt, dass Reisimporte verboten werden sollten
43. Wenn man in einen offenen Gulli fällt, weil kein alter Mann mit einem Spielzeuglichtschwert davorstand, der es verhindern konnte
44. Wenn man mit dem Lift ins Erdgeschoss fahren will und dafür dann den Knopf mit der 1 drückt
45. Wenn man beim Einkaufen im Supermarkt auf dem Parkplatz den Motor des Autos laufen lässt

46. Wenn man bei einem Erdbeben der Stärke 5 auf der Richterskala dasitzt und sich fragt warum die Leute um einen herum gleich in Panik ausbrechen
47. Wenn man für jeden Fußweg, der weiter als 500 Meter ist, ein Taxi ruft
48. Wenn man im Sommer ständig jedem unter die Nase reiben muss, wie heiß es doch draussen ist (selbst dann, wenn es garnicht so heiß ist) und im Winter, wie kalt es ist
49. Wenn man anfängt, den Fußboden als Sitz- und Ablagefläche für alle möglichen Gegenstände mit einzubeziehen
50. Wenn man durchgelesene Bücher gleich in den Müll wirft, um Platz in den Regalen zu sparen

51. Wenn der Fernseher 24 Stunden am Tag läuft, selbst wenn niemand im Raum ist
52. Wenn man für jede Kleinigkeit, wie etwa eine Wand anzustreichen oder die Hecke zu schneiden, gleich irgendeine Servicefirma anruft
53. Wenn man jedes Kleidungsstück, das einen Fleck hat, deswegen in die Reinigung bringt
54. Wenn man als Fußgänger vor jedem Bahnübergang einmal kurz anhält, als stände da ein Stoppschild
55. Wenn man ein Handtuch als normale Kopfbedeckung benutzt

56. Wenn man stundenlang im Bücher-/Zeitschriftenladen vor dem Regal steht und die Sachen dort komplett durchliest, anstatt sie zu kaufen
57. Wenn man jeden Türken, der mehr als zwei Worte deutsch spricht, lobt, wie toll seine Sprachkenntnisse seien
58. Wenn man in einer deutschen Tageszeitung vergeblich nach den News über AKB48 sucht, und welcher Promi denn gestern wieder geheiratet hat…

Beitrag 43 – 58 geschrieben von cibo – bitte mehr!

Sollte noch jemand triftige Gründe haben, warum man zu lange in Japan gelebt haben sollte, bitte eMail an mich. Kompatible Beiträge werden auf Wunsch mit Namen versehen veröffentlicht.

Author matsumoto
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