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More things have changed ★彡

Der Japanurlaub liegt nun ein paar Tage zurück – den Reisebericht überlasse ich gerne dem Kollegen Andergraund. Doch lasst mich ein paar Worte über den unübersehbaren Wandel der Videospiele in Japan verlieren 〆(・∀・@).

More things have changed. Das wird jetzt keine hochinvestive Analyse, wie gut oder schlecht die japanische Spieleindustrie gerade dasteht, liebe Kinder. Eher der Eindruck, den man unweigerlich bekommt, wenn man durch die Videospielgeschäfte und Elektronikmärkte schlendert, oder sich mit Leuten unterhält, die in dieser Branche arbeiten.

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Starten wir doch mit dem Siegeszug der PS4. Weltweit über 30% mehr Marktanteil als zum selben Zeitpunkt mit der PS3! Da muss doch etwas voran gehen in Japan, schließlich liest man, dass gerade große westliche Serien, wie Call of Duty, immer größeren Zuspruch finden. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Black Ops 3 konnte in JP  in nur 2 Monaten mehr Exemplare verkaufen als ein gefeiertes Bloodborne in fast einem Jahr. Wer ist diese „neue Zielgruppe“ in Japan, die sich für ein Spielerlebnis à la Assassins Creed begeistern kann, welche rein auf gute Grafik und auf schnelles anspruchsloses Spielerlebnis aufbauen ヽ(゜Q。)ノ?

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Sogar auf der Comiket hat CoD und Battlefield inzwischen ein Standbein

Ich hatte über dieses Thema ein sehr interessantes Gespräch mit dem Chef vom Game Tanteidan in Osaka (ist ein Retrospieleladen ähnlich wie Super Potato) geführt. Er glaubt, dass dieses Phänomen ähnliche Wurzeln hat wie der immense Erfolg der zahllosen Marvel Filme, oder Star Wars Episode VII. Der Siegeszug dieser neuen Blockbuster ist, dass sie eben nicht auf den Hardcore-Nerd oder Otaku zielen, sondern gerade auf die arbeitenden Mittdreißiger, welche seit 20 Jahren keinen Manga oder Comic in den Fingern hatten. Anspruchslose Unterhaltung, die genauso schnell konsumiert wird, wie sie danach wieder vergessen werden kann. Eben genau das Richtige für den Salary-Man der nach der Arbeit 60 Minuten zum Abschalten braucht  _ノ乙(、ン、)_. Also ganz ähnlich wie bei uns im Westen. Freilich gibt es diese Art von „Spielern“ schon ewig in Japan, zuvor war und ist deren Genre die Musou/Dynasty Warriors Reihe. Auch wenn Koei’s bestes Pferd im Stall nach wie vor ein großes Ding ist, musste sie doch in den letzten Jahren Federn ins Sachen Beliebtheit lassen o(-_-;*).

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Der Chef vom Game Tanteidan in Osaka

Von der Wahrnehmung her steht Sony halbwegs OK da – oder zumindest besser als die Konkurrenz der heimischen Konsolen in Japan. Die blauen Regale der PS4 Software sind nicht zu übersehen und gut gefüllt mit Software, wenn man in die großen Elektro-Mega-Malls wie Yodobashi Camera schaut (stellt euch einen großen Media Markt mit 8 Stockwerken vor). Doch man merkt an der spärlichen Werbung, und Postern, die man eben nicht sieht, dass es schon mal wesentlich besser gelaufen ist. Zum jetzigen Zeitpunkt in der PS3 Ära gab es bereits Millionenseller, wie Biohazard/Resi 5, die etwas reißen bei den Absätzen. Jetzt werden sicher einige sagen: „Es gibt doch Bloodborne exklusiv. Das vielleicht beste Game des letzten Jahres“. Das ist in Japan mit 250K verkauften Einheiten nicht schlecht gelaufen, aber am Ende ist das auch nicht mehr als ein Soul Calibur damals auf der Dreamcast. Man selbst ist überzeugt, dass dieses geniale Spiel einfach jeder kaufen muss! Aber die Realität spiegelt ein anderes Bild wieder (;¬_¬). Es werden Spiele vom Karat eines James Bond Films benötigt. Der kann auch mal Scheiße sein, aber trotzdem sieht ihn sich fast jeder an, der sich einmal im Jahr ins Kino verirrt.

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Disneys neue Marvel oder Star Wars Filme sind auch in Japan äußerst beliebt.

Wie sieht es bei Nintendo und seinem unglaublichen Splatoon Erfolg aus? Der 3DS ist unangetastet die Nummer 1. Rein gefühlt ist die Fläche, welche der Handheld mit aktuellen Spielen in den Läden einnimmt, mindestens genau so groß wie die gesamte Konkurrenz zusammen. Hier läuft es – was vor allem dem starken 3rd Party Support geschuldet ist. Aber so zwei Wuu Spiele Regale neben den hunderten 3DS Games zu sehen ist schon hart… man überlegt kurz, aber dann realisiert man, dass es einfach nicht mehr Spiele gibt ( ಠ ಠ ). Ein ähnliches Bild hat man, wenn man in der SG3000 / Master System Ecke eines Retrogame Shops ist. Es ist sehr „übersichtlich“ dort. Und durch die zahllosen Amiibos, die teilweise auch in Dioramas aufgestellt sind, kommt der Nicht-Spiele-Kundige eher auf die Idee, dass die Wuu Games irgendein Zusatzzeug für die schön präsentierten Plastikfiguren ist.

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Wenn die Amiibo Spielzeugecke über den doppelten Platz der gesamten Wuu Games einnimmt, gibt es wohl doch langsam ein Problem (ノ´д`)

Der Vergleich zu Segas Master Systems ist gar nicht so unpassend. Zu Beginn von Segas Konsolen Laufbahn gab es auch keine 3rd Party Games. Sega musste alles selber programmieren ᕙ(⇀‸↼‶)ᕗ. Erst mit der Zeit fanden sich andere Firmen, welche dafür Spiele entwickeln wollten. Bei Nintendos Wuu wurde diese Geschichte jedoch nun umgedreht. Das jetzt Sega nochmal ein neues Sonic auf Wuu veröffentlicht, oder zumindest Namco/Koei ihr neues Naruto oder One Piece Musou Game… rückt langsam in unerreichbare Ferne.
Das Bizarre ist aber dabei, dass die Wuu im Vergleich der Millionen-Seller nur noch ein Spiel hinter der PS3 liegt. Dass so eine neue IP wie Splatoon so durch die Decke geht, ist in Japan sehr, sehr ungewöhnlich. Trotzdem mag anscheinend keiner mehr auf diesen Zug aufspringen und sein Glück versuchen o(╥﹏╥)o.

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Andergraunds und mein Splatoon Doujin Loot. Einmal Alles bitte ( ^^)人(^^ )

Verständlich – das große Geld liegt woanders. Wie inzwischen das Smartphone Free 2 Play Gaming in den japanischen Alltag eingezogen ist, ist schwer mit Worten zu erklären. Es ist wirklich überall… und man muss sich leider eingestehen, dass die Zeit der klassischen Konsolen zu Ende geht (×_×;). Alle paar Meter stolpert man über riesige Poster zu aktuellen Handygames. Von den super aufwendigen TV-Spots, die jede dritte Werbung einnehmen, ganz zu schweigen .

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Man sieht wohin Geld fließt, wenn man die TV-Werbung von Smartphone-Spielen sieht …

Ob man will oder nicht, niemand kann sich diesem Phänomen mehr entziehen. Dieser neue Markt bietet sogar schon so viel Geld, dass schon deutsche Firmen, z.B. mit Sanrio-Lizenz, Spiele speziell für Japan entwickeln. Von den Verkaufszahlen eines 3DS Ports von einem beliebten Smartphone-Game wie Monster Strike, können klassisch orientierte große Spiele, wie Mario Maker, oder Final Fantasy XV, nur träumen. Für die Firma Mixi, die hinter Monster Strike steht, ist der Handheld-Port eher Geld für die Kaffeekasse ┐(‘~`;)┌.

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Puzzle & Dragon ist aus dem jp Alltag nicht mehr wegzudenken. Hier ein Neujahrsgruß des ultrabeliebten Mobage

Sony hat diesen Trend in Japan erkannt, und ist auch nicht zimperlich für sich aus dieser Situation die Konsequenzen zu ziehen. Letztes Jahr wurde der Firstparty-Stop von Vita-Spielen bekanntgegeben, und das – in Japan erfolgreiche – System sich selbst überlassen ヘ(;´Д`ヘ). Obwohl die meisten PS4/Vita Multiplattform-Games sich in Japan besser auf Handheld verkaufen als auf der PS4. Dieses Phänomen verdeutlicht nur einmal mehr die Absatzzahlen der Vita-Fassung zu Dragon Quest Builders.

Noch krasser ist aber der Schritt, dass Sony Computer Entertaiment seinen Hauptsitz, welcher immer in Japan war, in die USA verlagert. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff immer zuerst ヾ(×× ) ツ.

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Auch Sony verschließt seine Augen vor dem langsam verschwindendem Konsolen & Handheldmarkt in Japan nicht

Noch ein Wort zu dem glücklosen Kampf von Microsoft in Japan? Eigentlich überflüssig. Die Xbone ist in Japan gestorben… nur sollte endlich mal wer die Leichen aus den Läden abholen (;-_-)/. Die Präsenz in den Geschäften ist größer als man denken mag. Liegt aber auch daran, dass das eine Xbone Regal neben den Restbeständen der 360 Spiele steht und somit größer wirkt als es eigentlich ist. In den Aufstellern lief nur Forza oder Fifa. Westliche Hits wie Rise of the Tomb Raider oder Halo 5 dürfen, aufgrund der Altersregelung, nicht in öffentlich zugänglichen Plätzen flimmern. Das Fehlen von Multiplattformspielen ist noch extremer als bei der Wuu. Da schon lange nicht einmal mehr die Spiele, welche in Japan entwickelt worden sind, auch in Japan für das System erscheinen. Naruto Shippuuden 4 welches im Westen regulär für Xbone erhältlich ist, lohnt für Bandai Namco nicht mehr im Heimatland zu veröffentlichen. Hier ist der Zug für Microsoft endgültig abgefahren ((((;゜Д゜))).

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Und es gibt sie doch noch: Neue XBone Spiele für Japan

Ein anderes unübersehbares Phänomen – insbesondere wenn man durch die Vita-Regale forstet – sind die Unmengen an Otome Games, welche speziell für eine weibliche Zielgruppe entwickelt werden. Sexy, gut gestylte Typen auf den Covern wohin das Auge blickt (´ ▽`).。o♡. Ich würde sogar behaupten, dass die romantischen Buben-Abschlepp-Spiele langsam den normalen Anime-Lizenz-Shovelware-Games den Rang ablaufen!

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Unfuckingbelievable!!! Das ist die Otome-Abteilung in einer kleinen Provinzstadt (°◇°;)

Jetzt mal ehrlich, wirklich gut waren diese Spiele noch nie, doch es gibt sie seit Anbeginn der Zeit. Auch ich befürchte habe mehr Milky Holmes oder Bakemonogatari Spiele als es mein Verstand erlauben sollte ╮(─▽─)╭. Doch genau das war seit PC-Engine Tagen das Erfolgsrezept. Einfach ein schickes Cover aus dem Anime, ein paar Standbilder, die Original-Seiyuus und der Otaku war zufrieden. Solche Spiele waren in der Produktion nie teuer. Sie waren ja auch immer mit das Allerletzte (vom zeitlichen her (^_-)) was für eine sterbende Konsole wie der Dreamcast noch erschienen ist.

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Und noch mehr heiße Jungs

Dass jetzt Anime-Spiele, wie gerade Rail Wars, vor dem Release noch gecancelt werden, sollte schon mit Sorge betrachtet werden. Gerade wenn man Animes vom Schlag eines Girls und Panzer nimmt, die einfach noch einen weiteren Otaku-Fetisch, wie WW2-Militär, einbringt, oder bei Rail Wars eben die Züge. Solche Spiele haben bis jetzt immer ein paar tausend Nerds angelockt, um ihre Lieblingsserie zu supporten ~(>_<~).

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In jeder Namco Arcade gibt es inzwischen einen Otomate Shop

Doch wieso hat sich dieser früher von Männern dominierte Anime-Spiele-Sektor in wenigen Jahren derartig geändert? Darüber kann ich selbst auch nur spekulieren φ(・ω・` ). Bei meiner letzten Japanreise hab ich mir bereits gedacht, als ich durch die Otaku-Tempel wie Animate gegangen bin: „Wahnsinn! Wie die Maidchen mit Merchandise aufgeholt haben“. Diesmal war der erste K-Books in Osaka, welcher vor einem Jahr noch in der 1. Etage mit Dakimakuras und anderen populären Anime-Kram bestückt war… zu 100% Maidchen Only o_O!

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Hier und da findet Mann doch noch eine kleine Oase, um sein Gold auszugeben

Zumindest hatte dann die zweite Filiale noch ein Stockwerk (von Dreien) wo es Moe-Zeuk für (nicht von) Buben gab. Man(n) fühlt sich da schon als eine von der Ausrottung bedrohte Rasse (シ_ _)シ. Die Kaufkraft der Damen wird wohl so schnell nicht an Fahrt verlieren. Von der Masse im Vorfeld belächelte Animes um die sechs Brüder von Osamatsu kommen in Umsatzregionen wo nur noch Madoka oder Sword Art Online als Konkurrenz ernst genommen wird.

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Von diesen 6 Herren werden wir noch sehr, sehr viel mehr sehen!

Killed In Action, oder nur Missing In Action? Was ist der männlichen Anime-Crowd zugestoßen? Sogar in den endlosen Warteschlangen der Comiket lässt sich nicht übersehen, dass auch bei den Die-Hard-Anime-Fans 3DS oder Vita nicht mehr Zeitkiller Nummer 1 sind. Wenn man sieht wie viele nur Idolm@ster Cinderella Girls auf ihren Smartphone zocken, überlegt man schon, ob das der Grund sein könnte, wieso die Anime-Videospielregale spürbar schrumpfen. Und es wird ebenfalls nachvollziehbarer wohin das Gold der Otakus wandert, wenn man in den Supermärkten die Google Play Prepaid-Karten im Wert von an die 500€ sieht… Strange Times! Wenn nicht mal mehr der Hardcore-Otaku-Anime-Fraktion ihre physischen Limited Editions wichtig sind … wem dann (‘◇’)? Es bleibt fraglich, ob diese Crowd überhaupt noch zu einer großen Konsolenadaption wie dem angekündigten Idolm@aster für PS4 überhaupt noch zurückkehren will?

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Hello Ladies (づ ̄ ³ ̄)づ

Im krassen Gegensatz zu den ehemaligen Platzhirschen nehmen die Games für die Mädels mehr und mehr Platz in den Regalen der Videospieleläden ein. Ich glaube auch nicht, dass dieser Trend so schnell wieder einbrechen wird. Die letzte Pressekonferenz von Idea Factory’s Otomate Marke hat eine sehr deutliche Sprache gesprochen. Alleine von diesem Publisher wurden auf einen Schlag 12 neue Spiele speziell für die weibliche Käuferschaft vorgestellt (゜▽゜;).

Eine andere interessante Entwicklung ist, wie ich finde, dass die Retrozocker in Japan langsam auf im Westen entwickelte Spiele, die im Herzen aber japanisches Gameplay haben aufmerksam werden. So gibt es inzwischen sogar Bücher, welche für den japanischen Markt „Hidden Gems“, wie Gears of War, oder Dead Space, vorstellen.

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Das ich das mal in JP sehe! 80 amazing western games ( ̄ェ ̄;)

Ähnliche Phänomene gibt es auch bei den Indiedownloadspielchen zu beobachten. Auch so ein Zweig der Spielebranche, welcher im Westen boomt, aber in Japan weitgehend auf Desinteresse stößt. Gefeierte Spiele wie Journey kennt in Japan keine Sau. Viele PS4 Indiespiele kommen inzwischen gar nicht mehr nach Japan, oder werden halbherzig oder wie im Falle von Rocket League gar nicht lokalisiert. Das Angebot an Indies im japanischen Wuu e-Shop, welches in unseren Gefilden ja ganz ordentlich ist, lässt sich in Japan fast an einer Hand abzählen (~~~).

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Leider 3DS Download Only, aber immerhin gibt es zu Dark Witch ein schickes Artbook (btw das Spiel wird mit Mighty Nr 9 den Boden aufwischen)

Die Anzahl an Neuerscheinungen von kleineren nyapanischen Download-Spielchen, wie es sie in Unmengen auf der Wii und PS360 vor ein paar Jahren noch gab, versiegt auch immer mehr. Kein größerer Publisher wie Capcom oder Squenix hat noch Lust „kleinere Spiele“ für die aktuelle Generation zu vermarkten. Das es vor ein paar Jahren neue Contra Hard Corps, Rockman/Megaman 9 oder Final Fantasy IV After Years gab, fühlt sich mehr Retro an als es sollte. Was angekündigt ist sind ausnahmslos nur Kickstarter Projekte, die ohne westliche Beteiligung nicht realisierbar wären.
„Es ist unglaublich schwer außerhalb vom 3DS in Japan Fuß zu fassen“, erzählte mir der Entwickler von Legend of the Dark Witch auf der Comiket. Leben kann von solch kleinen Indiependent-Spielen niemand mehr. Das Geld in Japan liegt halt auf dem Smartphone. „Auf solchen Geräten lässt sich aber, aufgrund des Touchschreens, sein Dark Witch nicht gut spielen“, fügte er hinzu. Auch die paar Games mit Touhou Lizenz hatten keinen großen Impact auf der PS4, und er denkt, dass diese Spiele bald wieder PC Doujin Only sind.

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btw, es war unglaublich schwer ein Shantae für 3DS zu finden ヘ( ̄  ̄;ヘ)

Doch auch hier versuchen ein paar wenige Enthusiasten in Form von Büchern die lohnenswerten Spiele aufzuzeigen. Erinnert schon ein bisschen an unsere Importszene, haha. Jetzt wo es immer weniger hochwertige in Japan produzierte Software mit klassischen Gameplay gibt, muss maid sich nach neuen Ufern umsehen. „Kleinere Neuerscheinungen“, die es sogar mal in einer physischen Version in die Regale Japans verirren, wie Shantae für 3DS, sind schwerer zu finden als bei uns im Media Markt ein Danganronpa. Auch Remakes von zeitlosen Klassikern wie Assault Suits Leynoss stoßen immer auf ein kleines Publikum ((((*。_。)_.

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Ein Mahjong Automat neben dem anderen, wo letztes Jahr noch AES & CPS regiert hatten щ(ಠ益ಠщ)

Über den Arcadesektor hatte ich ja letztes Jahr schon einen kleinen Text geschrieben … tjaaaaaa … es ist nicht besser geworden (ー△ー;). Wir hatten ja mega Glück in einem BnB, das im Herzen der Otaku-Straße Osakas liegt, zu wohnen. Nur wenige Meter von der größten Taito Spielhalle der Stadt entfernt (^▽^). Eine komplette Etage mit AES NeoGeo, Capcom Automaten und vielen Taito Klassikern gespickt. Tjaaaa… das war letztes Jahr. Ich staunte nicht schlecht als dann bei unserem diesmaligen Trip, jener Flur durch ca. 50 identische Mahjong-Automaten ersetzt wurde (;´_ヘ;). Nur ein einziger Space Invaders Automat erinnerte an die glorreiche Taito-Zeit vergangener Tage.

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Nur noch Poster erinnern an längst vergessene Tage

Im Normalfall sind die Gamecenter in Japan zu einer Etage von Shoppingmalls verkommen. Zugepflastert mit UFO Catchern, Taiko no Tatsujin und ein paar Medal-Games zu beliebten Serien. Oft gibt es auch eine Arcade-Ecke speziell für Kinder, in der die Eltern ihre Kleinen mal abstellen können, um einen Kaffee zu trinken. Versus Prügler à la Street Fighter findet man auch immer weniger in diesen Hallen. Kein Wunder, da die Gamecenter mehr auf einen Familienausflug, oder ein Date mit der Freundin ausgelegt sind.

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Und da soll einer sagen Konami mache keine neuen Videospiele mehr… haha

Traurig war es auch die letzten großen Versuche klassische Automaten wie Namcos Star Wars oder Time Crisis 5 zusammengepfercht zwischen UFO Catchern zu sehen. Der Aspekt ein Spielerlebnis an einem sündhaft teuren Automaten zu haben, der eher an eine Achterbahn erinnert, und durch Gimmicks wie Wind der einen ins Gesicht bläst, ist nur noch wenigen die 200 Yen wert. So war auch der gerade erschienene Luigi Mansion Lightgun Shooter selten belegt. Spielautomaten, die Adaptionen von bekannten Smartphone Spielen sind, wie Disneys Tsum Tsum, haben deutlich mehr Zuspruch von den Besuchern. Man merkt, dass die Generation, die vor 10 Jahren noch in die Arcade gegangen ist, langsam ausstirbt |・ω・`).

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Und gleich nochmal Konami. Disneys Smartphone zu Arcade Adaption Tsum Tsum ist beliebt bei Jung und Alt. Das sind Games die Jeder kennt.

Durch das Sterben der klassischen Arcades hat auch Namco nun erste Konsequenzen gezogen. So sind Tekken 7 und Gundam Extreme erstmals die letzten Versuche in der Spielhalle noch was zu reißen. Von deren Erfolg hängt das weitere Vorgehen, oder die eventuelle Aufgabe des Arcade-Standbeines ab (/ _ ; ).

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Nicht täuschen lassen! Wer hier ein neues Fantasy Zone erwartet bekommt auch nur ein weiteres Medal Game in schöner Grafik (; ̄Д ̄)

Das war also die unverzerrte Bestandsaufnahme meines liebsten Hobbys, wie ich es in den 3 Wochen quer durch das Land erlebt habe. Ich würde ja gerne sagen es sei nicht alles schlecht… aber wer jetzt nicht mit der Flut an Mobage Spielen auf seinen iPhone liebäugelt, hat doch inzwischen Probleme sein Gold für gute Neuerscheinungen auf Konsole oder Handheld auszugeben щ(ಥДಥщ). Irgendwann platzt jede Blase, doch, dass jener Trend in Japan abflacht ist nicht abzusehen. Es ist schon seltsam bald die erste Generation, die ohne Nintendo Handheld aufwächst, zu sehen (▼へ▼メ).
Wie seht ihr die jetzige Videospiel-Situation in Japan? Bekommen die Nyapaner ihren Arsch wieder hoch, und schaffen mehr als ein Spiel von dem Karat eines „Nier Automata“ pro Jahr zu produzieren? Ist die beliebte PS4 Formel „Wir mischen Musou/Dynasty Warrior mit Serie X“ noch nicht so ausgelutscht wie ich es oft schreibe? Nehmen aktuelle Free2Play Mobage Games wie Tales of Asteria oder Love Live langsam so viel Zeit bei euch im Anspruch wie reguläre Konsolen Spiele? Sieht es der männliche Teil der Schöpfung mit Sorge, dass ihm sein Anime-Territorium streitig gemacht wird? Oder wie fühlt ihr Mädels euch, dass ihr plötzlich in dieser Sparte die Hosen anhabt?

 

Author Idolmeister
Published

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